Eine brennende Hochzeitskerze mit Schriftzug.

Bräuche: Ausdrucksformen menschlicher Liebe

Bilder: Bernhard Spoettel

Ausdrucksformen menschlicher Liebe

Immer wenn Menschen sich auf wirklich Großes einlassen und sich trauen, fast über sich hinauszuwachsen, dann stehen sie vor der Frage, wie denn dieses Lebensfest seine angemessene Gestalt finden kann. Gute Ideen sind gefragt, Poesie, starke Symbole und zeitlos sprechende Formen. 

Bräuche und Traditionen tragen solche „guten Ideen“ durch die Zeiten von Generation zu Generation. Die schönsten haben wir für Sie zusammengestellt.

Eine junge Braut in weißem Kleid betrachtet ihr Hochzeitskleid.

Das Brautkleid

Brautkleider sind weiß, wogende Pracht königlicher Eleganz. Weiß steht für Reinheit in ihrer Urform. Reinheit des Motivs. Die Frau trägt das Weiß für ihren Mann mit. Denn rein sei Ihre gemeinsame Liebe. Nutzen, Funktion, Besitz und Habenwollen passen nicht zum reinen Weiß des Brautkleides. Ihr gemeinsames Ja ist geformte Liebe, ganz und gar, soweit Menschen dazu fähig sind. 

Und weil Menschen Grenzen haben, nehmen Sie Gott mit in Ihr Boot. So wie das schon bei Ihrer Taufe war. In der katholischen Kirche ist es üblich, einem neuen Gläubigen direkt nach der Taufe ein weißes Kleid anzuziehen. Das geht auf einen Satz des Apostels Paulus zurück: „Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen“ (Galaterbrief 3,27). 

Das weiße Kleid zeigt also auch: Gott soll in Ihrer Ehe die tiefste Grundlage sein. Denn: „Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm“ (1 Joh 4, 16).

Der Brautstrauß

Blühende Blumen verbinden wir mit Lebensfülle, mit lebendiger Pracht, mit natürlicher Schönheit. Blühende Blumen besingen Lebenslust und Fruchtbarkeit. So ist ein Brautstrauß, den der Bräutigam seiner Braut in die Arme legt, wie ein sinnliches Versprechen. Ein öffentlicher Spiegel seines werbenden Liebesgeständnisses, ein poetisch duftendes Zeichen, das in den annehmenden Armen das Ja der Braut bezeugt. 

Er passt gut zu einem kleinen Haarkranz oder einem Gesteck – ganz traditionell aus Myrte, Rosmarin oder Rosen geflochten. Ein Schmuck dieser Art passt auch gut zum Anzug des Bräutigams. Die Zeichen blühender und bejahender Lebendigkeit prägen die Ausstrahlung des Liebespaares und begleiten Ihren Tag wie die Sonnenstrahlen einen Frühlingsmorgen im Mai. 

Es sind die „Amis“, die diesen Blumenstrauß in die harrende Menge unverheirateter Frauen werfen. Irgendwie nett. Halt die „Amis“.

Nahaufnahme auf den roten Brautstrauß einer Braut im weißen Kleid.

Die Blumenkinder

Kinder bestreuen mit Blumen den Weg des Brautpaares. Duft und Schönheit zieren ihre Wege. Kleinere Kinder machen das meistens mit Begeisterung. Schon allein, weil sie dazu ein festliches Kleidchen tragen dürfen. 

Segenswünsche, Liebesglück, einen Weg mit Lebensfülle: Das bezieren die Blüten zu Ihren Füßen. Und natürlich ist das auch eine Geste, die Königinnen und Königen gebührt. Und denen sind Brautleute gleich, die sich für den Königsweg der Liebe zwischen Frau und Mann in all ihrer Größe und Herrlichkeit mit all seinen Herausforderungen entschieden haben.

Ein junges, frisch getrautes Paar und zwei Blumenmädchen.

Brot und Salz

Dem Brautpaar zur Hochzeit Brot und Salz zu schenken, hat eine lange Tradition. Die beiden Grundnahrungsmittel sollen das zum Leben Notwendige darstellen – und dem Brautpaar wünschen, es möge nie ausgehen. Das Brot steht dafür besonders für Geld, Salz soll die Würze in der Beziehung symbolisieren. Dieser Brauch hat sogar einen Bezug zur Bibel: Zweimal ist dort von einem „Salzbund“ die Rede. Salz konserviert. Ein Salzbund ist damit ein besonders fester Bund. Wer dem Ehepaar Salz schenkt, wünscht ihm also einen Ehebund, der nicht zerbricht.

Hochzeitstanz

Der Hochzeitstanz zeigt zwei Menschen, die sich mit Leib und Seele aufeinander einlassen und diese Harmonie im Tanz zum Ausdruck bringen. Den Familien und Freunden schenken Sie die Freude an einem einzigartigen Moment Ihres Lebens teilzuhaben, ein Moment, den Anmut, Zweisamkeit und Schönheit auszeichnen.

Ansprache der Eltern

Eigentlich geht es um eine Stabübergabe. Das Brautpaar steht für die Zukunft. Dieser Zukunft die Türen zu öffnen, ihr den Segen Gottes zu erbitten, die Namenspatrone als Fürsprecher anzurufen, an Großeltern und andere Verstorbene zu erinnern, ein Gebet mit auf den Weg zu geben: Diese Aufgabe übernehmen Eltern, die ihre Kinder als Gottesgeschenke angenommen und für das Leben vorbereitet haben.

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