Nahaufnahme auf den Moment der kirchlichen Trauung, bei dem der Bräutigam seiner Braut den Ring anstreift.

Das Sakrament der Ehe spenden sich die Brautleute gegenseitig

Bild: Bernhard Spoettel

Mehr als ein Vertragsabschluss: Das Sakrament der Ehe

Wird eine Ehe vor dem Standesamt geschlossen, so geschieht dies in feierlicher Form und mündet in einen zweckbestimmten Vertrag, der widerrufen werden kann. Insofern ist ein Ehevertrag eine immanente, weltliche Angelegenheit. 

Ein Ehebund vor Gott und der Gemeinde geschlossen ist mehr als ein Vertragsabschluss. Es ist ein Bund der Ehepartner untereinander und mit Gott, der den Ehebund in die transzendente Sphäre hineinhebt. 

Frau und Mann sind vom Anfang der Schöpfung an nicht nur gleichberechtigte, sondern gleichwertige Personen. Es ist nicht entscheidend, dass zuerst der Mann und dann die Frau erschaffen wurde. Entscheidend ist, dass beide vom Schöpfer den gleichen Wert und die gleiche Würde bekommen haben, mehr noch: nach seinem Bild und Gleichnis geschaffen wurden.

„Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen.“

In dieser Gleichwertigkeit von Mann und Frau ist der Ehebund - vor und mit Gott geschlossen - ein Akt, der in Freiheit der Partner geschieht und sie in die göttliche Dimension hineinnimmt. Es ist die göttliche Vorsehung, die die Partner zusammengeführt hat und die Ehepartner erkennen lässt: „Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen.“ Daraus ergibt sich logischerweise die Unauflöslichkeit der sakramental geschlossenen Ehe. Ob Gott jemanden zur Ehe und Familie, oder zum Leben in der Ehelosigkeit beruft: Es ist immer Berufung, die in Freiheit von jedem getroffen werden darf.

 ► In unserem Video erzählen Antonia und Tobias,  
beide jung verheiratet, von ihrem Schritt vor den Altar 
und was die kirchliche Trauung für sie bedeutet.

In Freiheit entscheiden

Die Freiheit der Entscheidung zu Ehe und Familie, das Vertrauen und die Freundschaft, die Liebe und Herzensgüte in der Ehe weisen weit über das Ich hinaus auf ein Wir. Deshalb spendet das Sakrament der Ehe nicht der zum Diakon, Priester oder Bischof Geweihte, sondern die beiden Eheleute spenden sich das Sakrament selbst. Die geweihten Genannten sind nur Beistehende und Zeugen.

Das Geheimnis einer glücklichen Ehe

Der Glaube an Gott ist Grundlage für das Leben. Wer glaubt, ist nie allein. Wer glaubt, der hofft und wer hofft, der liebt vorbehaltlos. Sehr wichtig im gemeinsamen Leben ist das Gespräch. Wir müssen über alles reden können, über Gott und die Welt. Wenn es ein Geheimnis für eine glückliche Ehe gibt, dann dies: Hören Sie nie auf, miteinander zu reden! Worüber? Über alles!

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