Ein junges Brautpaar geht nach der kirchlichen Trauung einen Gang entlang. Er sieht sie dabei an.

Hey Schatz, wir sollten reden!

- 10 Themen, die vor der Hochzeit geklärt sein sollten

Bild: Bernhard Spoettel

10 Themen, die vor der Hochzeit geklärt sein sollten

Mindestens zehn Themen sind es, die Sie mit Ihrem künftigen Lebenspartner besprechen sollten, weil sie eben die gemeinsame Lebensspanne umfassen und das Leben bestimmen.

Herz

1

In guten wie in schlechten Tagen…

In guten wie in schlechten Tagen, heißt es im Eheversprechen. 

Welche Erwartungen haben wir an die Ehe? Soll sie alle unsere Bedürfnisse und Wünsche befriedigen? Was können die schlechten Tage sein? Wie gehen wir damit um, wenn einer von uns beiden ernsthaft krank würde?

Verzichten können in der Konsumgesellschaft gehört heute sicher zu den Fähigkeiten, die Persönlichkeit ausmachen. Bin ich bereit, Verzicht zu üben aus Liebe?

Herz

2

Liebe ist...?

Was ist Liebe überhaupt? Großes Thema! Thomas von Aquin hat das einmal ganz unromantisch auf die Formel heruntergebrochen: Lieben heißt, jemandem Gutes tun wollen.

Aber was ist das Gute, das ich meinem Partner tun will? Wie weit geht der Wille?

Sind unsere Vorstellungen realistisch? 

Es nützt nichts, den Himmel zu versprechen, wenn man hinterher umso härter auf dem Boden der Tatsachen landet.

Was vermissen wir aneinander? Wo fehlt das Gute und warum? Womit bringen wir uns gegenseitig weiter? Wie kann jeder dem anderen helfen, an sich selbst zu arbeiten?

Herz

3

Wollen wir Kinder?

Wollen wir Kinder? Und wenn ja wie viele?

Wer grundsätzlich keine will, ist nicht offen für das Leben. Der will in der Regel auch keine Bindung. „Kinder sind sichtbar gewordene Liebe“ hat Novalis einmal formuliert. Recht hat er! Wer keine Kinder will, der sollte nicht nur darüber nachdenken, warum er das Beste und Wertvollste, was aus der Liebe zwischen Mann und Frau entstehen kann, versäumen will. Er muss sich auch prüfen, ob er tatsächlich kirchlich heiraten will. Eine kirchliche Hochzeit setzt die Offenheit für das Leben, für Kinder, voraus.

Herz

4

Wie wollen wir die Kinder erziehen?

Es gibt viele Erziehungsstile und auch etliche Erziehungsmoden. Der große Pädagoge Pestalozzi hat einmal seine Erkenntnisse in drei Z's zusammengefasst: Zeit, Zuwendung, Zärtlichkeit. Diese Devise gilt eigentlich immer. Am wichtigsten ist die Zeit, ohne sie gibt es weder Zuwendung noch Zärtlichkeit. Und Zeit braucht auch die Ehe. 

Nehmen wir uns genug Zeit füreinander? Wie wollen wir Familie und Beruf vereinbaren? Wie managen wir unsere Zeit, damit unsere Kinder nicht zu kurz kommen?

Herz

5

Treue und Vertrauen, gibt es da Grenzen?

Nein, weil die Liebe grenzenlos ist. Aber darüber muss man reden, so wie über die Zeit, die man sich schenken will. Treue und Vertrauen sind die Grundpfeiler jeder Ehe. Stehen die nicht stabil, gerät alles ins Wanken. Heiraten heißt, dem anderen zu sagen: „Du und nur Du – für immer!“ Wer dazu nicht bereit ist oder es nicht ganz ernst damit meint, sollte besser die Finger vom Ehering lassen.

Herz

6

Und Vergebung, ist sie grenzenlos?

Die Liebe bewährt sich in der Treue und vollendet sich in der Vergebung, heißt es. Und wenn man zunächst nicht vergeben kann, dann sollte man den Dritten im Bunde, der die Liebe ist, um die Kraft der Vergebung bitten. „Gott ist die Liebe“ heißt es im Evangelium. Für katholische Christen ist die Ehe ein Sakrament. Das bedeutet, Gott selbst ist Teil des Ehebundes, den Sie miteinander eingehen. Gott will für die Eheleute da sein. Nicht als Verzierung einer feierlichen Trauung in der Kirche, sondern jeden Tag. Auch und gerade dann, wenn es nicht gut läuft, wenn Tränen getrocknet werden müssen. Gott schenkt Vergebung – sind auch Sie bereit, einander zu vergeben?

Herz

7

Beruf - Familie?

Welche Bedeutung hat der Beruf für mich, für Dich? Geht die Familie vor? Gibt es ein Ranking in der Bedeutung und was heißt das im Alltag? Was heißt das für mich als Mann, für mich als Frau? Für mich als künftigen Vater, für mich als künftige Mutter? Kommen wir auf einen gemeinsamen Nenner, wenn wir über unsere beruflichen und familiären Zukunftspläne sprechen? Macht jeder faire Zugeständnisse oder ordnet sich einer den Plänen des anderen leise grollend unter?

Letzteres geht auf Dauer niemals gut.

Herz

8

Jeder von uns beiden kommt aus einer Familie…

Welche Bedeutung hat die Herkunftsfamilie für uns? Klar heißt es in der Bibel, „deshalb verlässt der Mann Vater und Mutter…“, aber verlassen Mutter und Vater auch das Kind, das heiratet?

Es muss eben klar sein, dass der Ehepartner, die Ehepartnerin die klare Nummer eins, die Freundschaft des Lebens schlechthin ist. Im ersten Moment klingt das selbstverständlich. Aber viele Beispiele zeigen: Genau das ist es nicht. Wir bringen unsere familiären Prägungen und Erfahrungen mit in unsere eigene Ehe. Das beeinflusst unser Beziehungsverhalten oft mehr als uns bewusst ist. Ernsthaft kompliziert wird es, wenn die Ablösung von Vater und Mutter (noch) nicht gelungen ist. Das muss man klären. Daran muss man arbeiten – vor der Hochzeit!

Herz

9

Ganz praktische Fragen...

Wie halten wir’s mit dem Geld? Gemeinsames Konto? Gemeinsame Entscheidungen ab wieviel Euro? Wer kümmert sich um Kasse, Buchführung, Steuer? Wer übernimmt was? 

Auch solche ganz praktischen Fragen sollten vorher besprochen werden. Oft zeigt sich gerade in diesen Dingen, wer wie tickt und ob man sich auch bei unterschiedlichen Vorstellungen gut verständigen kann. Im Übrigen gilt: Alles was man vorher gemeinsam geklärt und entschieden hat, erspart hinterher Überraschungen und Ärger. Die Zeit kann man sinnvoller für schönere Dinge nutzen.

Herz

10

Welche Rolle spielt Gott?

Das Gute, die Liebe, Freundschaft, Vertrauen, Kinder – diese Grundthemen weisen über uns hinaus. Sie verweisen auf Gott, der die Liebe ist und das Glück der Menschen will. Das Thema Gott erhellt die Perspektive der Beziehung. Der Glaube an Gott ist die Grundfolie des Lebens. Wer glaubt und wer hofft, lebt und liebt anders. Es ist ein Unterschied, ob man alleine glaubt oder gemeinsam. Deshalb ist das Gespräch über den Glauben eines der wichtigsten, vielleicht sogar das wichtigste Thema. Können wir miteinander wirklich über Gott und die Welt sprechen? Was bedeutet der Glaube für unser Leben? 

Die Liste ist übrigens leicht verlängerbar:
Wie steht es mit den Hobbies, wie mit den Freunden, dem Auto, dem Fußball? Sollen wir ein Haus bauen, eine Wohnung mieten oder kaufen? Und so weiter und so fort.

Man kann Gemeinsamkeiten sicher nicht in Stein meißeln, die Zukunft ist eben offen. Wichtig ist, dass man darüber geredet hat. Das gilt überdies nicht nur vor der Hochzeit. Wenn es ein Geheimnis für eine glückliche Ehe gibt, dann dies: Hört nie nie nie auf miteinander zu sprechen. Worüber? Über alles!

► In unserem Video erzählen Antonia und Tobias, beide jung verheiratet, wie sie ihre Partner kennen und lieben gelernt haben - und welche Rolle der Glaube in ihrer Beziehung spielt:

Tobias Macht spricht im Interview über seinen Glauben und seine Ehefrau.

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